28.01.2018 Zieleinlauf in Banjul
- Romy Müller
- 30. Jan. 2018
- 2 Min. Lesezeit

Nach einem lustigen Abschlussabend mit Team Desert Pilots und Team Baden rollen wir heute die letzten 160 km zur Ziellinie nach Banjul. Auf dem Weg durchqueren wir viele Dörfer und je mehr wir uns der Küste nähern, desto zivilisierter wird die Region. In einem Dorf werden wir auf einen Fussballplatz aufmerksam, auf dem die Kinder mit einem alten Ball Fussball spielen. Wir haben noch unseren Ball mit original Unterschriften der Schweizer Nationalmannschaft für einen besonderen Moment zum verschenken aufgehoben. Dieser Moment war jetzt...Wir sind mit dem Ball auf das Fussballfeld gegangen und haben die Jungs zu uns gerufen. Sie konnten nicht glauben, was passiert. Voller Freude und Stolz haben sie den Ball dankend entgegen genommen.



Um 12:00 erreichen wir das Ziel in Banjul und können es kaum fassen, dass wir es tatsächlich geschafft haben. Auf dem grossen Platz versammeln sich nach und nach die anderen Teilnehmer. Viele Einheimische, die gespannt an der Zieleinfahrt warten, reissen sich darum die Fahrzeuge zu kaufen, die es geschafft haben. Sogar das Team Tesla ist angekommen, allerdings wurde er von einem Fahrzeug mit Generator begleitet.

Doch nicht jeder ist bis ins Ziel gekommen. Von 150 Fahrzeugen sind effektiv nur 103 am Ziel angekommen. Ein ungarisches Team musste tatsächlich nach den ersten 20 km das Auto in Budapest zurück lassen und ist die gesamte Strecke bei verschiedenen Kollegenteams mitgefahren. Ein anderes Team ist nach dem Ausstieg die komplette Tour als Tramper bis ans Ziel gereist. Unserem Karlsruher Kollegen Oli haben sie in Senegal an der Tankstelle Diesel statt Benzin in seinen original amerikanischen Land Cruiser getankt. Damit war das Rennen für ihn kurz vor Schluss leider schon vorbei. Ein Berliner Team hat es besonders hart getroffen. Ihnen wurde die gefährlichste und meist befahrene Teerstrasse in Mauretanien zum Verhängnis. Die Ärzte kämpfen immer noch um das Überleben des Fahrers. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute. Bei unserer Zieldurchfahrt werden wir von einheimischen Trommlern und Jubel begleitet. Ganz stolz rollen wir im Schritttempo durch das Zieltor.






Am Abend treffen sich alle zu einer grossen Abschlussparty mit Siegerehrung in der Green Mamba Bar.


Wir blicken auf 19 abenteuerliche Tage in unserem Pajero zurück. Hinter uns liegen 10‘000 km, 2 Kontinente, 15 Länder, rund 2‘200 € Benzinkosten (alleine 160 Liter für 500km Wüste), im Schnitt 5 Stunden Schlaf pro Nacht, lustige Abende mit tollen Teamkollegen, Begegnungen mit herzlichen Menschen in Afrika und viele unvergessliche Momente. Unser 20 Jahre alter Pajero hat uns definitiv nicht enttäuscht, denn wir hatten lediglich einen Plattfuss und eine Schraube locker. Da fällt es uns nicht leicht uns in Gambia von unserem Auto zu verabschieden. Die letzten zwei Tage geniessen wir noch, abgelegen vom Massentourismus, in der kleinen, deutsch geführten Whitehorse Residence am Strand.








Comments