19.01. - 21.01.18 Sanddünen der Westsahara und die Wüste Mauretaniens
- Romy Müller
- 24. Jan. 2018
- 3 Min. Lesezeit

Nach den harten letzten Tagen geht es heute mit „nur“ 490 km von Laayoune nach Dakhla verhältnismässig ruhig zu.
Die Bezeichnung des Gebietes Westsahara ist weltweit bekannt, ausser in Marokko. Die Marokkaner nennen das Gebiet „Southern Provinces“ und ihnen gehört der westliche Teil der Sahara. Die Ostseite und so genannte freie Zone gehört den Saharawi und Polisario. Wir folgen der Hauptstrasse auf dem schnellsten Weg zum Camp, denn dort erwartet uns wieder ein Beach zum fahren.


Achtung Kamele!!! ;-)


Starker Wind und 19 Grad Wassertemperatur schrecken uns vom Baden ab. Die Beach Fahrt macht trotzdem fun.

Gleich hinter dem Strand, mitten in der Sandwüste liegt unser Camp. Das Beste daran ist die Thermalquelle in der Nähe. Hier können wir eine 36 Grad warme Dusche mitten in der Wüste geniessen. Die haben wir nach 2 Tagen Staub und Sand auch nötig...




Nach einer wieder Mal sehr kurzen Nacht fahren wir um 06:00 von Dakhla nach Bou Lanouar, Mauretanien. Wir verlassen somit das relativ sichere Marokko und sind gespannt, was uns in Mauretanien erwartet.

Die Grenze sieht alles andere als Vielversprechend aus. Ein Friedhof von Autowracks, ein UN Fahrzeug und eine Strasse, die keine Strasse ist. Nach dem üblichen Papierkrieg und eine Stunde Stau schaffen wir es endlich. Wir fahren ein kurzes Stück über Niemandsland und befinden uns nun auf mauretanischem Boden. Aus Sicherheitsgründen fahren wir auf direktem Weg ins Camp.




Doch der ist vor allem für die Touring Teilnehmer nicht leicht zu erreichen... Für eine Runde Bier helfen wir doch gerne ;-)

Mitten in den einsamen Sanddünen versteckt sich unser Lager, bewacht von bewaffneten Rangern. Wir suchen uns ein mehr oder weniger windgeschütztes Plätzchen hinter einer Düne. Schnell das Zelt aufbauen und dann ab auf den Sandspielplatz.

Dünenfahrten sind lustig, aber nur solange man nicht im Sand versinkt...




Hier müssen auch wir 2x von den grossen starken Brüdern gerettet werden. Sogar der Trabi stellt sich der Herausforderung. Wir sind überrascht, dass er es überhaupt bis hierher geschafft hat. Sogar das bulgarische Fernsehen ist angereist, um die Teilnehmer zu Interviewen. Auch wir wurden zu unseren bisherigen Erlebnissen befragt.

Wir staunen immer wieder, was die Autos so abkönnen. Bisher ist abgesehen von dem Dachkorb noch nichts kaputt gegangen und auch alle Reifen rollen noch problemlos über Stein und Geröll. Während Andere bereits seit dem 4. Tag am Schrauben sind, geniessen wir die Abende in einer lustigen Runde.


Am nächsten Morgen starten wir mit einem Sandkasten im Auto unsere Tour durch Mauretanien. Es gibt zum Einen die Möglichkeit der Hauptstrasse zu folgen und zum Anderen abseits der Strasse direkt durch die Dünen zu fahren. Wir nehmen natürlich die Wüstenstrecke, schliesslich haben wir ja gestern geübt...;-) Bei der Abfahrt von unserem Camp werden wir noch von Rangern begleitet. Wir halten uns an die Bahnlinie, welche die Eisen-Stadt Zuerat und den Hafen in Nouadhibou verbindet. Hier fährt der längste Zug der Welt.


Wir haben es tatsächlich geschafft den ersten Wüstenteil von knapp 400 km zu durchqueren, ohne uns festzufahren.


Am nächsten Morgen haben wir uns schon auf den zweiten Wüstenteil gefreut, der auch bereits zweimal Bestandteil der Rallye Paris-Dakar gewesen ist. Doch bereits in dem ersten Etappenteil kamen uns 3 Fahrzeuge entgegen, die sagten, dass die Strecke nicht befahrbar ist. Und die haben super Fahrzeuge. Da haben wir nicht lange überlegt und den Versuch garnicht erst gewagt. Wir sind also erstmal zurück zur Hauptstrasse gefahren. In dieser unzivilisierten Region gibt es keine Hilfe von Aussen, man benötigt bei technisch einwandfreier Fahrt 8 Stunden um sich durch die Wüste zu arbeiten und es ist bereits 10:30. Als uns dann noch 5 Militärfahrzeuge voll bewaffnet im Anschlag entgegen genommen sind, haben wir direkt auf die Sanddünen verzichtet und sind auf der Schnellstrasse direkt zum Camp gefahren.





Diese Entscheidung hat sich für uns bestätigt, als die Teilnehmer, welche es probiert haben erst am nächsten Morgen um 05:30 im Camp angekommen sind. Damit haben wir die Etappe Mauretanien abgeschlossen und machen uns jetzt auf den Weg nach Senegal.
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